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                    wenige Stunden 
                    nach der Vollen- dung wieder zu zerlegen. Finanziellen Profit 
                    bringt das auf den ersten Blick natürlich nicht, nur 
                    Kosten. Aber der wirtschaftliche Erfolg hatte die Bau- meister 
                    auch nicht getrieben. Für Lu- cas Rautenberg (13) Lucas 
                    Pamler (14) und Michael Feldbauer (15) war die Lust etwas 
                    Ungewöhnliches, et- was Großes zu bauen, Ansporn 
                    ge- nug. Mit KUNSTbeTRIEBS-Leiter An- di Dünne hatten 
                    die Schüler erste Vi- sionen zu konkreten Ideen gespon- 
                    nen. Das Material, eine Ladung Dach- latten wurde der Kunstschule 
                    von der Firma Gruber Naturholzhaus in Ro- ding-Altenkreith 
                    kostenlos zur Verfü- gung gestellt. Damit das 70 Meter 
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                    lange 
                    Objekt 
                    dann auch zur Jahres- ausstellung fertig wurde, reichten na- 
                    türlich die regulären Unterrichtsein- heiten nicht 
                    aus. Drei Tage wurde da geschraubt was der Akkubohrer her- 
                    gab. Die Skulptur wuchs und schlang sich organisch von Raum 
                    zu Raum. Kreativität kennt keine Grenzen und so hat auch 
                    die schlangenartige Holz- Konstruktion das Gebäude durchs 
                    Fenster verlassen, um wieder durchs Fenster ins benachbarte 
                    Zimmer zu gelangen. Die 
                    Überraschung und das Staunen waren groß, als die 
                    Besuch- er der Jahresausstellung das gesam- te Ausmaß 
                    der Schlangenkreatur überblicken konnten. Aber auch klei- 
                    ne, filigrane Kunststückchen, Drucke, Kollagen, Zeichnungen, 
                    Tonfiguren von der Kindergruppe bis zum Er- wachsenen -Kurs 
                    zogen das Interes- se an sich. Möglichst vielfältig 
                    plant die Kunstschule ihr Angebot und so gab es auch ein Sammelsurium 
                    an Techniken, Werkstoffen und Heran- gehensweisen zu bewundern. 
                    Aus- hängeschild des Chamer KUNSTbe- TRIEBS ist der Mappenkurs, 
                    in dem die Teilnehmer auf ein Kunststudium vorbereitet werden. 
                    Die entstandenen Bewerbungsbögen mit ausgesuchten Arbeiten 
                    lagen zur Durchsicht aus und belegten das hohe Vermögen 
                    der angehenden 
                    Kunst-Studenten. Viele der Autoren waren anwesend und standen 
                    geduldig für Fragen zur Ver- fügung. Zu tiefgründigen 
                    Diskussion-  
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                    en oder zum ausgelassenen Schwät- zchen ließen 
                    sich die Besucher im 
                    Flur 
                    des ersten Stocks nieder. Dort wurde ein Cafeteria mit einladendem 
                    Kuchenbuffet angelegt, um nach dem Augenschmaus auch noch 
                    für das leibliche Wohl zu sorgen. „Tut…Tut“, 
                    nicht zuglauben, auch eine Dampf- eisenbahn chauffierte Kunstfreunde 
                    mit gemütlichen Tempo durch imagi- näre Farblandschaften. 
                    Digitalisierte Schülerarbeiten, aufwendig animiert und 
                    mit Beamer an eine durchschein- ende Leinwand projiziert, 
                    gaben den Gästen im Abteil das Gefühl der vor- beiziehenden 
                    Landschaft. Zuggeräu- sche vom Band machten die Illusion 
                    perfekt. Wer die Himmelslandschaf- ten etwas genauer studieren 
                    wollte fand die Acryl-Originale, im Magnum- format 200 x 100cm 
                    gleich nebenan. Wenn Jugendliche sich mit Pinsel und Farben 
                    an einer Leinwand aus- probieren, würde das natürlich 
                    auch zehn Nummern kleiner gehen. Viel- leicht auch nur mit 
                    Malblock und Wasserfarben. Es würde in jedem Fall die 
                    Kosten reduzieren, aber auch Ernsthaftigkeit, Anspruch, Motivation 
                    und natürlich den Spaß. Das 
                    Kredo des Andi Dünne, „Immer wieder über- 
                    raschen!“, scheint auf seine Schüler abzufärben. 
                    Nicht nur die Präsentati- on war ein Erlebnis, sondern 
                    auch die Qualität der Arbeiten hat sicher viele überrascht. 
                    Aufwand und Mühen wa- ren enorm. Überschwänglich 
                    die Re- |  |  sonanz 
                    der vielen Besucher. Wirt- schaftlich läst sich der Erfolg 
                    nicht messen. So schwer es ist Kunst zu definieren, wirtschaftlich 
                    ist sie nie. |