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                    die 
                    Gunst des Wählers gebuhlt und nun müssen sie Kindern 
                    Platz mach- en, die sich noch 
                    dazu mit merkwürd- igen Fragen zwei Wochen lang in die 
                    Öffentlichkeit drängen. „Tragen Rehe Bärte?“ 
                    „Wie groß ist Klein?“, oder „Was macht 
                    die Farbe in der Nacht?“, auf eine „Spaßpartei“ 
                    könnte man bei solch unlösbaren Fragen schließen, 
                    doch keines der dargestellten Kinder strebt ein politisches 
                    Amt an. Was die Jungs- und Mädchengesichter auf den Plakaten 
                    aber eint, ist „Der an- dere Blick auf die Welt“ 
                    und alle sind Schüler an Bayerns Kinder- und Ju- gend-Kunstschulen. 
                      Kreatives 
                    Talent zu schulen heißt in erster Linie kindliche Neugierde 
                    zu wecken. Eigene Wege, Blickwinkel und Herangehensweisen 
                    nicht nur er- lauben sondern gezielt fördern und fordern. 
                    Die Kunstschule in Cham, ist maßgeblich an der Plakataktion 
                    be- teiligt.Andi Dünne, Leiter des KUNST- beTRIEB´s 
                    hat im Auftrag des Land- esverbands die zehn verschiedenen 
                    Plakate entworfen, die nun nach der Bundestagswahl in vielen 
                    Städten auf das bayernweite Angebot der Kunst- schuleinrichtungen 
                    hinweisen sollen. „Dass es hier in Cham eine Kunst- 
                    schule gibt, wusste ich nicht.“ verrät 
                    eine Mutter mit ihrem Sohn, die kurz   |  |  
                     
                    auf dem Chamer Marktplatz stehen bleibt, um etwas ungläubig 
                    der wun- dersamen Verwandlung des Wahlpla- katständers 
                    beizuwohnen. „Haben Löcher ein Ende?“ liest 
                    sie auf einem der Plakate und überlegt, „Manchmal 
                    fragen Kinder einem Löcher in den Bauch.“ fällt 
                    ihr dazu ein, lächelt und geht weiter. „Oh, die 
                    sind ja viel bes- ser.“ bemerkt Toni Scheubeck, selbst 
                    Kunsterzieher und über die Region hinaus bekannter Bildhauer, 
                    der zu- fällig auf die Umplakatierung des Cha- mer KUNSTbeTRIEB´s 
                    trifft. 
Scheubeck, 
                      der aktuell seine Arbei- ten im Cordonhaus zeigt, hält 
                      es für sehr wichtig, dass Kunst und Kunst- pädagogik 
                      immer wieder den öffent- lichen Raum für sich 
                      in Anspruch nehmen. Möglich 
                      wurde die Aktion auch in Cham weil Bürgermeisterin 
                      Karin Bucher die stadteigenen Stell- wände einfach 
                      zwei Wochen länger als geplant stehen lässt.„Der 
                      KUNST- beTRIEB hat höflich bei uns ange- fragt, es 
                      entstehen keine Kosten und ein Blickfang im Chamer Zentrum 
                      sind die schönen Plakate auch.“ ,be- merkt Frau 
                      Bucher, die sich selbst an der Marktplatz-Stellwand, wie 
                      das Mädchen auf dem Plakat, die Frage stellt „Kann 
                      man Kunst Backen?“ „Kindlich genial“. und wie Grönemey-
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                    weiter beschwört „dem Trübsinn ein Ende, Kinder 
                    an die Macht.“ 
                    Kommenden 
                      Samstag plant der Cha- mer KUNSTbeTRIEB eine Exkursion ins 
                      Keramik-Museum Weiden. In Zu- sammenarbeit mit der dortigen 
                      Kunst- schule werden Weidner Schüler die Gastkinder 
                      aus Cham durch die Aus- stellungsräume führen. 
                      Anschließend dürfen alle in der Museumswerkstatt 
                      selber Hand anlegen und Ton formen. |